A: taḍlīl. – E: mystification. – F: mystification. – R: mistifikacija. – S: mistificación. – C: shénmìxìng, shénmìhuà 神秘性, 神秘化

Isabelle Garo (MK/HL)

HKWM 9/II, 2024, Spalten 1665-1676

Der kritische Term M nimmt – ähnlich wie Mystizismus – zunächst einen bestimmten Typus religiösen Glaubens aufs Korn. Im Zuge der Aufklärungsphilosophie zielt die Kritik nicht mehr ausschließlich auf (vermeintlichen) Aberglauben, sondern allgemein auf alle Formen eines unkritischen, wirklichkeitsfernen und irreführenden Denkens, das die Erkenntnis eines bestimmten Sachverhalts verunmöglicht. Solche theoretischen ›Schwärmereien‹ werden im Deutschen ab Ende des 18. Jh. metaphorisch als M oder Mystizismus bezeichnet. Obwohl Marx in seinen politischen Schriften diese polemische Verwendung streckenweise beibehält, geht er auch über sie hinaus, indem er sowohl in seiner Ideologiekritik als auch in seiner Kritik der politischen Ökonomie die M.en als »objektive Gedankenformen« (K I, 23/90) auffasst, d.h. als eine Form des Bewusstseins, die der Wirklichkeit der bürgerlichen Gesellschaft selbst entspringt.

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