friedlicher Weg zum Sozialismus
A: aṭ-ṭarīq as-silmīya naḥw al-ištirākīya. – E: peaceful road to socialism. – F: voie pacifique vers le socialisme. – R: mirnyj put`k sočializmu. – S: vía pacífica hacia el socialismo. – C: tongxiang shehuizhuyi de heping doalu
Theodor Bergmann
HKWM 4, 1999, Spalten 1042-1049
Am Anfang der modernen sozialistischen Bewegung war das sozialistische Endziel zwar fern, aber unumstritten: eine klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Krieg, ohne alle ›Geschwüre‹ des Kapitalismus; freie Entwicklungsmöglichkeit für alle ihre Mitglieder als Voraussetzung für die Entwicklung der Gesellschaft. Der Weg zu diesem Ziel wurde jedoch bald wichtiger Streitgegenstand unter Sozialisten: friedlicher oder/und gewaltsamer Weg zur sozialen Revolution – das war die Frage. Die Antworten waren in verschiedenen Perioden und Situationen der Arbeiterbewegung unterschiedlich, u.a. in Abhängigkeit von den jeweiligen Erfahrungen, aber auch von den spezifischen Zielen. – Die erfolgreiche Revolution von 1917 bestätigte zunächst die Revolutionäre in ihrer Strategie des bewaffneten Kampfes, bis die Selbstzerstörung des sozialistischen Lagers von Berlin bis Wladiwostok 1989-1991 für die bis dahin allzu Gläubigen diese Strategie ›endgültig‹ widerlegt zu haben scheint. Stalin verabsolutierte den zunächst erfolgreichen russischen zum einzig möglichen Weg, während Rosa Luxemburg an andere Wege und andere Voraussetzungen für den revolutionären Kampf dachte.
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