Klimapolitik
A: siyāsah ṭaqsiyiah. – E: climate politics. – F: politique du climat. – R: klimatičeskaja politika. – S: política de clima. – C: qihou zhengzhi 气候政治
Oliver Walkenhorst
HKWM 7/I, 2008, Spalten 1035-1056
Der anthropogene Klimawandel gilt zu Beginn des 21. Jh. als eines der zentralen globalen Umweltprobleme. Er wurde zum Gegenstand heterogener K.en, die auf lokaler bis internationaler Ebene intervenieren, von einer Vielzahl von Akteuren ausgehandelt werden und heftig umstritten sind, auch innerhalb der marxistisch orientierten Linken. Da Hauptverursacher und -betroffene des Klimawandels nicht identisch sind – dies gilt von der Personen- bis zur Staatenebene – gibt es Kontroversen um die gerechte Verteilung der Lasten. Konflikte für staatliche Eingriffe ergeben sich zudem aufgrund der Kollision von K mit Feldern wie Wirtschafts-, Energie-, Verkehrs- und Entwicklungspolitik, die auch Ausdruck unterschiedlicher Interessen von Kapitalfraktionen sind. – K als gesellschaftlicher Umgang mit dem Klima ist keine Erfindung des späten 20. Jh. Der gegenwärtigen durch unbeabsichtigten globalen Klimawandel ausgelösten dritten Phase von K gehen mindestens zwei Phasen voraus, wobei das charakteristische Merkmal der ersten Phase Anpassung ans Klima und das der zweiten beabsichtigte Klimaveränderung war. K reicht somit in teilweise anderer, teilweise sehr ähnlicher Form bis in die Antike zurück, da spätere Phasen stets klimapolitische Elemente früherer enthalten.
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