demokratischer Zentralismus
A: al-markazīya al-dīmuqrāṭīya. – E: democratic centralism. – F: centralisme démocratique. – R: demokratičeskij centralizm. – S: centralismo democrático. – C: minzhu jizhong zhi
Monty Johnstone
HKWM 2, 1995, Spalten 569-580
Der Terminus wurde vor allem von den KPen gebraucht, um die Formen ihrer innerparteilichen Organisation zu beschreiben. In der UdSSR, China und anderen von Kommunisten geführten Ländern galt dZ auch als offizielles Prinzip des Staatsaufbaus. Er soll eine dialektische Synthese von demokratischer Diskussion bei der Bestimmung der Partei- bzw. Staatspolitik und zentralistischer Einheit bei deren Durchführung herstellen. Das Gewicht, das jeweils dem demokratischen bzw. dem zentralistischen Pol dieser Einheit der Gegensätze verliehen worden ist, unterschied sich z.T. erheblich von einer Partei und von einer Periode zur anderen. Bei den Richtungskämpfen innerhalb sowie zwischen den Parteien berief man sich meist auf Lenin, wobei eine starke Tendenz existierte, diese oder jene Seite seines vielseitigen und komplexen Erbes zu gegenwärtigen Zwecken hervorzuheben und womöglich zu verabsolutieren.
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