Globalisierungskritik

A: naqd al-‛aulama. – E: critique of globalization. – F: critique de la mondialisation (globalisation). – R: kritika globalizacii. – S: crítica de la globalización. – C: quánqiúhuà pīpàn 全球化批判

Ulrich Brand

HKWM 5, 2001, Spalten 881-889

Wie der Begriff der Globalisierung (G) gehaltvolle zeitdiagnostische Anteile mit Elementen ideologischer Herrschaft verbindet, so ist auch ›Gk‹ eine analytische Kategorie und zugleich Teil von Auseinandersetzungen. Zunächst von praktisch Interessierten und intellektuellen Befürwortern der Entwicklungen genutzt, um Kritik als ›realitätsfern‹ und ›unvernünftig‹ abzutun, ist seine rasante Verbreitung seit Ende der 1990er Jahre Ausdruck wachsender praktischer Kritik an der neoliberalen G. Letztere schafft selbst die Bedingungen dafür z.B. in Gestalt der Entwicklungen der Kommunikation (Internet). Doch entstehen Bewegungen nicht aus ›objektiven‹ Bedingungen heraus, sondern schaffen sich in Politisierungs- und Organisierungsprozessen selbst. Diese finden auch jenseits von Öffentlichkeit statt, bilden in gewisser Weise die ›Fermentierung‹ von Kritik und Alternativen. Sie sind nicht per se kritisch-emanzipatorisch, sondern ihr Charakter hängt ab von der jeweiligen Interpretation der herrschenden Verhältnisse.

Blöcke, Emanzipation, Entbettung, europäische Integration, Finanzkapital, Finanzkrise, Finanzmärkte, Gegenöffentlichkeit, Gewalt, Globalisierung, Handel, Hegemonie, hochtechnologische Produktionsweise, Ideologiekritik, internationale politische Ökonomie, Internet, Kapital, Kasino-Kapitalismus, Kommodifizierung, Kräfteverhältnis, Kritik, Nationalstaat, Neokolonialismus, Neoliberalismus, Nichtregierungsorganisationen, Polarisierung, Politik, Regulationismus, Schuldenkrise, Unterdrückung, Terrorismus, transnationale Konzerne, Weltmarkt, Weltsystem, Zapatismus, Zivilgesellschaft

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